Ernährungsmedizin

Ökotest prüft B12-Präparate

Ein Drittel „gut“ oder „sehr gut“

Dr. med. Sonja Kempinski, 02.03.2023

Vitamin B12 ist an der Bildung der roten Blutkörperchen und allgemein am Zellwachstum beteiligt. Bildnachweis: © Andrey Popov/shutterstock.com

Vegetarier*innen, Veganer*innen und Patient*innen mit Verdauungserkrankungen wird die Einnahme von Vitamin B12 empfohlen. Doch welche Präparate eignen sich? Ökotest hat 29 untersucht.

Bestimmte Personen brauchen zusätzlich B12

Wer gesund ist und Milchprodukte und Fleisch verzehrt, braucht keine B12-Präparate – auch wenn Anbieter dieser Produkte das häufig anders darstellen. Denn die für Erwachsene erforderliche Menge von 4 µg/Tag nimmt man mit einer Mischkost leicht auf. Die ergiebigsten Quellen sind Eier, Fleisch, Leber, Hering und Milchprodukte.

Doch für folgende Personen ist eine Supplementierung mit dem Vitamin durchaus sinnvoll:

  • Vegetarier*innen und Veganer*innen. Sie sind aufgrund ihrer Ernährungsform meist nicht ausreichend mit Vitamin B12 versorgt.
  • Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen. Dazu gehören zum Beispiel die als Magenschutz verordneten Protonenpumpenhemmer oder Metformin, ein häufig bei Diabetes verschriebener Wirkstoff.
  • Patient*innen mit Verdauungskrankheiten. Fallen Bereiche aus, die für die Vitamin-B12-Aufnahme nötig sind, entsteht ein Mangel. Dies ist der Fall bei der chronischen Magenschleimhautentzündung, aber auch bei Zustand nach Magenentfernung oder nach Entfernung von Teilen des Dünndarms.

Vier von fünf B12-Arzneimitteln gut oder sehr gut

29 Präparate und Produkte mit Vitamin B12 hat Ökotest nun unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse bei den fünf untersuchten Arzneimitteln und Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke sind erfreulich: Vier davon stuften die Tester*innen als gut oder sehr gut ein.

Die Bestnote bekamen B12-Asmedic Tropfen und Vitamin B12-Loges 1.000 µg Kapseln. Mit „gut“ schnitten B12 Ankermann 1000 µg Tabletten und Vitamin B12-Ratiopharm 10 µg Tabletten ab. Einzig Vitasprint B12 erhielt die Bewertung „ungenügend“. Einer der Gründe war der fehlende Nachweis für die Behauptung, dass sich mit dem Trinkfläschchen „das Allgemeinbefinden bessern lässt“.

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln viele überdosiert

24 getestete Produkte gehörten zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Hier schnitten fünf mit „gut“ oder „sehr gut“ ab. Von den restlichen Produkten bekamen 17 die Note „befriedigend“ oder „mangelhaft“, zwei kassierten ein „ungenügend“. Hauptkritikpunkt war die enthaltene Tagesdosis von Vitamin B12.

Als noch sicher wird die Einnahme von 25 µg/Tag eingeschätzt. Einige der Produkte überschritten diese Dosis um wenige Mikrogramm, einige enthielten aber auch das 40-fache davon, kritisieren die Tester*innen. Zwar scheidet der Körper zuviel aufgenommenes Vitamin B12 meist über den Urin aus. Trotzdem kann die Einnahme zu hoher B12-Dosen langfristig Schäden verursachen. So steigt damit zum Beispiel das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche und Lungenkrebs.

Zwei der als mangelhaft bewerteten Produkte wichen zudem extrem vom auf dem Etikett genannten Vitamin-B12-Gehalt ab. DocMorris Vitamin B12 um 50 Prozent nach oben, Vitamaze Vitamin B12 um über 20 Prozent nach unten.

Quellen: ptaheute, Ökotest

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