
Alternative zu Tampons und Binden: die Menstruationstasse. © Dr. med. Sonja Kempinski
Menstruationstassen sind praktisch: Sie bieten den gleichen Schutz wie Binden oder Tampons, verursachen weniger Müll und sind auch noch billiger als herkömmliche Hygieneprodukte. Doch wie sieht es mit der medizinischen Sicherheit aus?
Einsetzen, rausnehmen, abspülen, einsetzen–
Menstruationstassen sind kleine weiche Trichter aus Silikon, Gummi oder Latex, die in die Scheide eingeführt werden und dort das Menstruationsblut auffangen. Je nach Stärke der Blutung werden sie nach 4 bis 12 Stunden wieder herausgenommen, ausgeleert, abgespült und erneut eingesetzt. Vor und nach jeder Menstruation müssen die Tassen 10 Minuten lang ausgekocht werden. Auf diese Weise lassen sich die kleinen Tassen jahrelang immer wieder verwenden – was ihre Nachhaltigkeit betrifft sind sie also durchaus überzeugend.Damenhygiene im Vergleich
Doch wie sieht es mit Auslaufschutz, Infektionsgefahr und Handhabung aus? Bei einer aktuellen Analyse von 43 weltweit durchgeführten Studien zu Damenhygieneprodukten, an denen über 3300 Frauen beteiligt waren, kamen britische Forscherinnen zu folgenden Ergebnissen:- In puncto Auslaufschutz waren Menstruationstassen gleich sicher wie Tampons und Binden, in einer der analysierten Studien waren die kleinen Tassen sogar überlegen.
- Das Infektionsrisiko war nicht höher als bei anderen Hygieneprodukten, weder bei amerikanischen, europäischen oder afrikanischen Mädchen und Frauen.
- Die Tassen hatten keinen negativen Effekt auf die Vaginalflora. In den Studien, in denen Scheide und Gebärmutterhals nachuntersucht wurden, zeigten sich auch keine Gewebeschäden durch die Tassen.
- Schmerzen, allergische Reaktionen und Harnwegsbeschwerden kamen sehr selten vor.
- Gut 70% der Frauen, die sich mit Menstruationstassen vertraut gemacht hatten, wollten diese weiterverwenden.