Manche Menschen sind frühmorgens schon frisch am Werk, andere werden erst abends richtig aktiv. Das mag lästig sein für ein Zusammenleben. Doch hat der Chronotyp auch Einfluss auf die Lebenserwartung?
Licht und innere Uhr
Der Mensch wird vom Licht und seiner inneren Uhr getaktet. Auch die Gene spielen in der Chronobiologie eine Rolle. Je nach Veranlagung gibt es zwei Typen, die allerdings mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können: Die Lerchen (Morgenmenschen) und die Nachteulen, die erst abends fit sind.
Bisher gab es Hinweise, dass die Nachteulen eine geringere Lebenserwartung haben als die Morgenmenschen. Dem ist nun eine finnische Arbeitsgruppe auf den Grund gegangen. In einer großen Studie beobachteten sie fast 30 000 Zwillinge über 37 Jahre hinweg. Zu Beginn der Untersuchung gaben die Männer und Frauen an, ob sie Morgen- oder Abendmenschen waren. Während des Beobachtungszeitraums wurden immer wieder Daten zur Lebensführung und Gesundheit erhoben. Am Ende der Studie waren fast 9000 Teilnehmer verstorben.
Entscheidend sind Rauchen und Alkohol
Anhand der gewonnenen Daten berechneten die Forscher*innen, dass die Nachteulen zwar ein etwas höheres Sterberisiko hatten als die Lerchen. Dieses traf aber nur dann zu, wenn sie rauchten und/oder regelmäßig Alkohol tranken. Nichtrauchende Nachteulen, die nur selten zu alkoholischen Getränken griffen, wiesen die gleiche Sterblichkeit auf wie die Morgenmenschen. Ein Nachtmensch zu sein– also die bloße Tatsache, erst abends richtig wach zu werden – verringerte die Lebenserwartung nach dieser Untersuchung nicht.
Quelle: Chronobiology International