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Staub als Asthma-Schutz

Auf den Inhalt kommt es an!

Dr. med. Sonja Kempinski, 17.07.2019

Bildnachweis: © Patrick Foto/Shutterstock.com

Kinder mit Kontakt zu Tieren entwickeln seltener Allergien und Asthma – das ist bekannt. Um von diesem Effekt zu profitieren, müssen sich fürsorgliche Eltern aber keine Kuh ins Haus holen, bäuerlicher Staub im Wohnzimmer reicht für den Schutz schon aus.

Staub aus über 400 Wohnzimmern

Kuhstall-Luft schützt Kinder vor Allergien und Asthma – das haben schon viele Untersuchungen belegt. Dahinter steckt das Immunsystem, das durch den frühen Kontakt zu den „richtigen“ Bakterien lernt, bei späterem Kontakt zu Allergenen nicht so schnell überzureagieren. Finnische Forscher wollten nun wissen, welche Mikroorganismen bäuerliche oder städtische Heimen besiedeln und wie sich die Keime auf das Immunsystem der dort wohnenden Kinder auswirken. Dazu entnahmen sie Staubproben aus über 400 Wohnzimmern von Familien, die ein Kind im Alter von 2 Monaten hatten. Gut 200 Kinder wohnten im ländlichen Raum, 200 weitere Kinder in den Vororten der ostfinnischen Stadt Kupio. Außerdem untersuchten die Forscher das Immunsystem dieser Kinder mit speziellen Labortest.

Landkeime und Stadtkeime

Wie erwartet, wimmelte es im Hausstaub aus den Wohnzimmern der Bauernhöfe von Bakterien, die auch in Ställen vorkommen (Bacteroides, Lactobazillen und Clostridien). Im vorstädtischen Wohnzimmerstaub überwogen dagegen Staphylokokken und Streptokokken. Allerdings gab es in den Vororten auch Wohnzimmer, in denen sich ländliche Bakterien tummelten: Dies waren eher ältere Häuser mit hoher Luftfeuchtigkeit, Häuser, in denen die Familienmitglieder die Wohnräume häufiger mit Straßenschuhen betraten und in denen mehrere Kinder wohnten.

Immunsystem toleranter

Die Labortests ergaben, dass das Immunsystem von Kindern, die mit ländlichen Keimen aufwuchsen, eine Toleranz entwickelte. Das galt sowohl für die Kinder von den Bauernhöfen als auch für die Kinder, die bäuerlichem Staub in ihrem Vorort-Wohnzimmer ausgesetzt waren. Die Entwicklung einer solchen immunologischen Toleranz reduziert wiederum das Risiko, Asthma und Allergien auszubilden. Nach diesen Ergebnissen vermuten die Autoren, dass auch Vorstadt-Kinder ohne direkten Kuh-Kontakt vom Asthma-Schutz aus dem Bauernhof profitieren – Hauptsache, die richtigen Landkeime landen in ihrem Wohnzimmerstaub.

Quelle: Ärzteblatt

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