Bei Kindern kommen Schwindelanfälle häufiger vor als bei Erwachsenen. Zumeist handelt es sich dabei um eine harmlose Form des Schwindels. Doch auch ernstere Ursachen können dahinterstecken.
Kreislauf ankurbeln bei niedrigem Blutdruck
Hinter plötzlich auftretendem Schwindel verbirgt sich bei Kindern häufig eine Kreislaufstörung. Dabei fällt der Blutdruck des Kindes beim Aufsetzen oder Aufstehen zu schnell ab – neben Schwindel kann es auch zu kurzen Ohnmachtsanfällen kommen. Eine durch Blutdruckabfall bedingte Kreislaufstörung macht sich durch ein „taumeliges“ Gefühl bemerkbar, weniger durch Drehschwindel. In der Regel ist sie harmlos für das Kind.
„Unter der sogenannten orthostatischen Dysregulation leiden Kinder vor allem während ihrer Wachstumsphasen. Auch falsche Ernährung, wie zum Beispiel Verzicht auf ein Frühstück, zu wenig Flüssigkeit und mangelnde Bewegung begünstigen diese Schwindelattacken“, erklärt Kinder- und Jugendärztin Dr. Monika Nierhaus. Neben Bewegung und guter Ernährung helfen Wechselduschen dabei, den Kreislauf anzukurbeln.
Verdacht auf ernste Erkrankung mit Kinderarzt abklären
Schwerer und häufig wiederkehrender Schwindel kann jedoch ernstere Ursachen haben: Womöglich liegt eine Ohrenentzündung vor, in seltenen Fällen ist eine Infektion des zentralen Nervensystems möglich. Das betroffene Kind kann dann nicht mehr gerade sitzen und droht beim Stehen umzufallen. „Wenigen ist bekannt, dass Windpockenviren in seltenen Fällen auf das Kleinhirn übergreifen können und den Hör- und Gleichgewichtsnerv in Mitleidenschaft ziehen können, der für den Lagesinn verantwortlich ist“, informiert Niehaus. Seltene und bedrohliche Krankheiten lassen sich durch einen Besuch beim Kinderarzt ausschließen.
Quelle: Kinderärzte im Netz