Trockene, gereizte Neurodermitis-Haut kann teuflisch jucken. Gerade nachts ist der Juckreiz oft so quälend, dass er betroffenen Kindern den Schlaf raubt. Damit sich die Schlaflosigkeit nicht verselbstständigt, sollten Eltern früh reagieren.
Einschlafen und Durchschlafen erschwert
Tritt der Juckreiz bei Neurodermitis nachts auf, ist der Leidensdruck oft besonders groß – denn das Jucken erschwert das Ein- und Durchschlafen meist erheblich. Sind Kinder betroffen, leiden zusätzlich auch die Eltern. Auch wenn die Nacht dann überstanden ist, haben die Familien meist auch tagsüber mit den Folgen des Schlafmangels zu kämpfen. Denn Kinder (und natürlich auch Eltern) mit Schlafmangel können sich schlechter konzentrieren, sind schnell gereizt und neigen zur Unruhe. Längerfristig lassen dann auch die Leistungen in der Schule nach.
Auch wenn es gegen den Juckreiz kein Patentrezept gibt – ein paar Tipps helfen dennoch, den Schlaf zu verbessern:
- Druck rausnehmen. Kinder spüren schnell, dass ihre Schlafstörung die Familie belastet. Das erzeugt Stress, der die Kinder in der Folge noch schlechter schlafen lässt. Versuchen Sie, das Thema Schlaf nicht zu übermächtig werden zu lassen. Gehen Sie möglichst ohne Zwang und Druck an die Sache heran.
- Nicht zu früh ins Bett. Oft schicken Eltern Kinder mit Schlafproblemen früh ins Bett, um so trotzdem möglichst viel Stunden Schlaf herauszuholen. Das Gegenteil ist richtig: Denn je weniger müde das Kind ist, um so länger liegt es wach im Bett – und hat Gelegenheit, sich ohne Ablenkung mit dem abendlichen Juckreiz zu beschäftigen.
- Schlafhygiene einhalten. Alle bekannten Schlafregeln gelten ganz besonders für Kinder mit nächtlichem Juckreiz. Dazu zählt, dass zwischen dem Abendessen und dem Zu-Bett-Gehen mindestens eine Stunde Abstand liegen sollte. Toben oder andere reizintensive Spiele sind abends tabu, um die Kinder nicht aufzuputschen. Beruhigend wirken hingegen Abendrituale wie gemeinsamen Kuscheln oder Vorlesen. Ganz wichtig: Das Handy hat im Kinderbett nichts verloren.
- Schwitzen vermeiden. Schweiß auf der gereizten Haut verstärkt den Juckreiz. Die Zimmertemperatur sollte deswegen kühl sein, Bettdecken und Schlafanzug nicht zu warm. Natürliche Stoffe wie Leinen und Baumwolle sorgen dafür, dass die Luft zwischen Haut und Stoff gut zirkulieren kann.
- Kühlen und Ablenken. Wird ihr Kind nachts wach, helfen kühle Lappen, um den akuten Juckreiz zu lindern. Um das Kind vom Juckreiz abzulenken, eignen sich Einschlafgeschichten oder Elemente aus dem Autogenen Training wie Traumreisen.
Basistherapie einhalten
Egal ob unter Tags oder in der Nacht: Das A und O bei der Behandlung einer Neurodermitis ist nach wie vor das konsequente Einhalten der Basistherapie. Auch wenn es stressig ist – denken Sie daran, ihr Kind zweimal täglich einzucremen und Medikamente pünktlich zu verabreichen.