Gute-Nacht-Geschichten helfen nicht nur Kindern beim Einschlafen. Auch viele Erwachsene lassen sich gerne von einem Hörbuch oder entspannender Musik in den Schlaf begleiten – und nutzen dazu In-Ear-Kopfhörer. Aber ist das gut für die Ohren?
Gefahr droht ab 80 Dezibel
Eine nächtliche Dauerbeschallung direkt ins Ohr – klingt nach keiner guten Idee. Bernhard Junge-Hülsing vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte gibt aber erst einmal Entwarnung: „Musik und Podcasts, mit denen man einschläft, sind ja in der Regel nicht sehr laut.“ Gefährlich für die Ohren wird es erst ab einer Lautstärke von 80-85 Dezibel. Zum Vergleich: Das entspricht etwa dem Lärm eines vorbeifahrenden Zuges. Entscheidend ist also, dass die nächtliche Berieselung nicht zu laut ist. Dann schadet man seinen Ohren mit Kopfhörern nicht mehr als beim Einnicken vor dem Fernseher.
Ruhepause für die Ohren einlegen
Gefährlicher sind In-Ear-Kopfhörer bei lauten Außengeräuschen. Klassische Beispiele sind die Bahnfahrt oder das Gehen an einer befahrenen Straße. Um das Gehörte noch richtig zu verstehen, überschreitet man dann schnell die kritische Dezibel-Schwelle. Weil die Sinneszellen der Ohren sich erschöpfen, wird die gleiche Lautstärke mit der Zeit immer leiser wahrgenommen. Die Konsequenz: Man dreht die Lautstärke kontinuierlich nach oben und belastet die Ohren immer mehr. Es drohen Hörminderungen oder Tinnitus. Um eine permanente Hörminderung zu vermeiden, sollte man die Lautstärke also unbedingt im Blick behalten. Wer es doch einmal übertrieben hat, gönnt seinem Ohr im Anschluss zur Regeneration am besten völlige Ruhe.
Mit Ohrstöpseln drohen Ohrenentzündungen
Übrigens: Nicht ganz ungefährlich ist das nächtliche Tragen von einfachen Ohrstöpseln, um Außengeräusche auszublenden. Denn Ohrstöpsel drücken das Ohrenschmalz nach innen und behindern die Selbstreinigungsfunktion des Ohres. Auf die Dauer drohen so schmerzhafte Ohrentzündungen.
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