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Bessere Vorsorge bei Darmkrebs

Noch mehr Erkrankungen verhindern!

Dr. med. Sonja Kempinski, 06.06.2019

Bildnachweis: © Ivaca Drusany/Shutterstock.com

Darmkrebs ist einer der häufigsten Krebsarten überhaupt – und hat die zweithöchste Sterberate. Doch langsam, aber stetig geht die Zahl der Dickdarmkrebse zurück. Grund ist die Darmkrebsvorsorge, die ab Sommer 2019 in Deutschland noch besser wird.

Weniger Dickdarmkrebs durch Vorsorge

Dickdarmkrebs ist vor allem in der westlichen Welt eine häufige Erkrankung. Um Krebsvorstufen früh zu erkennen und rechtzeitig zu entfernen, gibt es in vielen Ländern die Darmkrebsvorsorge per Darmspiegelung. Diese Darmkrebsvorsorge ist vermutlich auch der Grund, warum die Zahl der Dickdarmkarzinome bei Über-50-Jährigen rückläufig ist. In Industrieländern sinkt sie langsam, aber kontinuierlich um etwa 1 – 3% pro Jahr.

Auch in Deutschland geht die Darmkrebsrate zurück. Experten schätzen, dass seit Beginn der Vorsorge 2002 durch Abtragung gutartiger Krebsvorstufen im Rahmen der Vorsorgedarmspiegelung etwa 200.000 Dickdarmkrebse und etwa 90.000 Todesfälle verhindert wurden.

Männer schon ab 50 dran 

Um noch mehr Krebserkrankungen im heilbaren Frühstadium zu erkennen, wird jetzt die deutsche Darmkrebsvorsorge neu geregelt. Ab Sommer 2019 haben Männer schon ab dem 50. Lebensjahr kostenfreien Anspruch auf die erste von 2 Darmspiegelungen zur Früherkennung, bei Frauen bleibt die Altersgrenze von 55 Jahren vorerst bestehen. Außerdem setzt der Gemeinsame Bundesausschuss auf ein Einladungsverfahren – berechtigte Personen werden in Zukunft direkt von ihren Krankenkassen angeschrieben und zur Darmkrebsvorsorge aufgefordert.

Mehr Dickdarmkrebs bei jungen Leuten

Während die Darmkrebsraten bei Menschen über 50 rückläufig sind, gibt es bei den Jüngeren einen gegenläufigen Trend. Aktuelle europäische Daten zeigen, dass vor allem in der Gruppe der 20 – 29-Jährigen der Dickdarmkrebs vermehrt auftritt, und zwar um etwa 8% pro Jahr. Trotz dieses deutlichen Anstiegs sind die absoluten Erkrankungszahlen bei jungen Menschen aber noch gering. Experten schätzen deshalb, dass ein allgemeines Screening noch nicht kosteneffektiv ist. Warum der Darmkrebs immer mehr junge Menschen trifft ist unklar. Vermutet werden hoher Alkoholkonsum, häufiger Verzehr von verarbeitetem Fleisch sowie Bewegungsmangel und Übergewicht.

Quellen: Gemeinsamer Bundesausschuss, Ärzteblatt

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