Zwischen 40 und 65 Jahren passiert es: Das Hörvermögen lässt nach. Aus Scham gehen viele Betroffene zu spät oder gar nicht zur HNO-Ärzt*in – obwohl sich das durchaus lohnt.
Sozialer Rückzug als Konsequenz
Schwerhörigkeit bedeutet nicht, dass Betroffene von einem Tag auf den anderen nichts mehr hören. Die ersten Anzeichen sind viel subtiler. Dann fällt es etwa auf einmal schwer, bei gleichzeitigen Hintergrundgeräuschen einem Gespräch zu folgen. Oder Geräusche lassen sich nicht mehr ohne weiteres der passenden Schallquelle zuordnen. „So kann man zum Beispiel in einer Gruppe nicht mehr so gut den Worten einer einzelnen Person folgen“, erklärt Christian Betz, Professor vom Uniklinikum Hamburg Eppendorf, das Phänomen. Wer nicht sicher ist, ob er selbst oder ein Angehöriger betroffen ist, sollte sich fragen:- Ist die Lautstärke beim Fernsehen oder Radiohören deutlich lauter als früher?
- Wird ein Ansprechen von der Seite oft nicht wahrgenommen?
- Sind Gespräche in Gruppen plötzlich anstrengend geworden?
- Werden soziale Kontakte vermieden, um der Anstrengung aus dem Weg zu gehen?