Immerhin 30 % der deutschen Bevölkerung leidet inzwischen unter Kurzsichtigkeit (Myopie). Diese beginnt meist in der Kindheit, verschlechtert sich aber bis zum Erwachsenenalter immer weiter. Neue Therapieansätze versprechen nun, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu stoppen.
Zwei Therapieansätze haben sich dabei bislang bewährt: Die Behandlung mit
Wie Atropin das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bremst, ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass bestimmte Zellen der Netzhaut unter der Therapie den Botenstoff Dopamin freisetzen, was das Längenwachstum des Auges stoppt.
Nebenwirkungen in dieser geringen Konzentration gibt es kaum: Augenärzte beobachten lediglich eine leichte Erweiterung der Pupillen. Allerdings ist die Therapie in Deutschland noch nicht zugelassen. Wünschen Eltern dennoch eine Behandlung, müssen sie diese selbst bezahlen.
Früh eingreifen
Wissenschaftler beschäftigen sich aktuell in zahlreichen Ländern damit, die Entwicklung der Kurzsichtigkeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen aufzuhalten. „Je eher die Myopie beginnt, desto stärker ausgeprägt wird sie gegen Ende des Jugendalters sein“, erklärt Wolf Lagrèze, Leiter der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung an der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.Zwei Therapieansätze haben sich dabei bislang bewährt: Die Behandlung mit
Atropin-Augentropfen
– einem Gift aus der Tollkirsche und speziell angefertigteBrillen mit 2 Sehstärken
, die das Auge überlisten. Beide zielen darauf ab, das Längenwachstum des Augapfels zu stoppen – denn ein zu langer Augapfel ist in aller Regel die Ursache für die Kurzsichtigkeit.Atropin bremst Fortschreiten der Kurzsichtigkeit
Bislang wurde Atropin vor allem von Augenärzten genutzt, um die Pupillen für die Augenuntersuchung weit zu stellen. Nun konnten Wissenschaftler mit 0,01 %igem Atropin auch das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern verlangsamen. Neben zwei weiteren Publikationen bestätigt eine kleine Pilotstudie aus Freiburg die Ergebnisse. Dort wurden 56 Kinder im Alter zwischen 6 und 17 Jahren 12 Monate lang mit Atropin-Augentropfen behandelt. Obwohl sich die Augen der Kinder vor Beginn der Therapie jährlich im Durchschnitt um 1,05 Dioptrien verschlechterten, waren es nach der Behandlung nur 0,40 Dioptrien mehr.Wie Atropin das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bremst, ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass bestimmte Zellen der Netzhaut unter der Therapie den Botenstoff Dopamin freisetzen, was das Längenwachstum des Auges stoppt.
Nebenwirkungen in dieser geringen Konzentration gibt es kaum: Augenärzte beobachten lediglich eine leichte Erweiterung der Pupillen. Allerdings ist die Therapie in Deutschland noch nicht zugelassen. Wünschen Eltern dennoch eine Behandlung, müssen sie diese selbst bezahlen.